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Erweiterung beim Campus Krems feierlich eröffnet
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner sagte, Niederösterreich blicke auf eine lange Geschichte im Bereich Wissenschaft und Forschung zurück und habe mittlerweile eine hohe Zielsetzung: „Wir wollen in den nächsten 20 Jahren einen Nobelpreis zu uns nach Niederösterreich holen.“ Dazu habe man in eine starke Wissenschaftsachse im gesamten Land investiert und diese permanent ausgebaut. Auch für die Erweiterung des Campus in Krems habe man 100 Millionen Euro und am Standort Krems in Summe bereits eine Milliarde Euro investiert. „Es ist gelungen, Niederösterreich von einem reinen Agrarland zu einem erfolgreichen Agrarland, Wirtschaftsland und Wissenschaftsland zu machen“, so die Landeshauptfrau.
Forschen, lernen, studieren und netzwerken
Hier in Krems habe alles ganz klein begonnen, mit der Ansiedelung des IMC Krems, der Universität für Weiterbildung Krems und später mit der Karl Landsteiner Universität. „Schön, was hier entstanden ist – ein wahrer Campus. Ich denke, Forschung ist wichtig und notwendig und braucht die besten Rahmenbedingungen. Es ist uns wichtig, dass Forschungseinrichtung alles bieten, wo man sich wohlfühlen, wo man forschen, lernen, studieren und netzwerken soll. All das ist hier gelungen“, unterstrich Mikl-Leitner.
Die Landeshauptfrau meinte weiters: „Es gibt 1.000 Gründe, warum man weiterhin in Wissenschaft und Forschung investieren soll und keinen einzigen Grund, warum man es nicht tun soll. Heute befinden wir uns auf historischem Boden. Denn der Ausgangspunkt, Niederösterreich zu einem Wissenschaftsland zu machen, ging von hier aus.“ Es sei ein guter Boden und man werde weiterhin viel Geld in den Ausbau der Wissenschaft investieren. Mikl-Leitner: „Wir machen es nicht aus Selbstzweck, sondern weil es Sinn macht. Weil Wissenschaft und Forschung das Rückgrat ist für die zukünftige Wirtschaft. Wissenschaft ist ein guter Nährboden für Wohlstand und wir wollen weiterhin Wohlstand in der Region und ganz Europa haben.“
Fortschritt durch moderne Infrastruktur
LH-Stellvertreter Stephan Pernkopf sagte, man habe in der neuen Wissenschaftsagenda des Landes drei konkrete Punkte festgelegt: „Erfolg durch Exzellenz, Fortschritt durch moderne Infrastruktur und Vertrauen durch Vermittlung. Wir wollen die besten Köpfe aus der ganzen Welt nach Niederösterreich holen; um das Ziel zu erreichen, das wir uns vorgenommen haben. Dazu braucht es den Anspruch auf Exzellenz und modernste Infrastruktur – das haben wir hier.“ Er wünsche sich weiters, dass Forschung und Wissenschaft in Österreich künftig einen noch größeren Stellenwert habe: „Denn alle großen Fragen der heutigen Zeit werden nur durch die Ergebnisse der Wissenschaft und alle Lösungen nur durch die Forschung herbeigebracht werden können. Alles andere wird uns nicht weiterbringen, deswegen wünsche ich den drei Institutionen hier alles Gute und sage Dankeschön für die tolle Zusammenarbeit.“
Interdisziplinäre Begegnungen
IMC-Geschäftsführerin Ulrike Prommer unterstrich, dass sich die Arbeitswelt an den Hochschulen verändert habe. Deswegen habe man sich bereits 2018 an einigen Hochschulen neue Konzepte angesehen und hier umgesetzt. „Es ist ein neues Zusammenarbeiten, man braucht neue Räume und wir wollten bewusst einen neuen Weg gehen.“ Alle drei Departments seien im neuen Bereich untergebracht, wodurch es auch zu interdisziplinären Begegnungen komme.
Friedrich Faulhammer, Rektor der Universität für Weiterbildung Krems blickte auf 30 Jahre seiner Bildungseinrichtung zurück. Die aktuell 8.000 Studierenden würden punktuell für ihre Module an den Campus kommen und dieses besondere Umfeld genießen. „Wir haben zwar gelernt, auch digital vielfältig zusammenzuarbeiten. Aber an einem Ort zusammenzukommen, um sich auszutauschen, gemeinsam zu arbeiten, zu studieren, zu lernen und zu lehren, das ist etwas ganz Besonderes und trägt auch unserem Wachstum Rechnung. Daher sind wir sehr froh, dass wir gemeinsam diese neuen Räumlichkeiten beziehen durften.“
Rudolf Mallinger, Rektor der Karl Landsteiner Privatuniversität sagte, seine Universität sei die jüngste Institution hier am Campus: „Uns gibt es gerade mal zehn Jahre. Wir haben 2013 mit 28 Studierenden begonnen und halten jetzt bei 820 Studierenden. Allein die Entwicklung der Studierendenzahlen hat diese Erweiterung notwendig gemacht und ist für uns ganz essenziell.“ Auch im zweiten Bereich der Privatuniversität, der Forschung, sei ein Zubau notwendig geworden. „Wir sind sehr dankbar, dass wir diese Teile des Hauses dazubekommen haben“, unterstrich Mallinger.
Individualität und Gemeinsamkeit
Architektin Julia Wildfeuer sprach von einer „spannenden Aufgabe“, da der Neubau im Kontext des Weltkulturerbes hier in Krems mit den drei verschiedenen Nutzergruppen, die verschiedene Anforderungen mitgebracht haben, umgesetzt wurde. „Es ist weniger ein Gebäude geworden, sondern vielmehr eine Stadt in der Stadt“, unterstrich sie und sagte, es sei ihr wichtig gewesen, dass „wir hier ein sehr kommunikatives Haus schaffen. Ich denke der Spagat zwischen Individualität und Gemeinsamkeit ist uns gelungen.“
Die ökumenische Segnung nahm Diözesanbischof Alois Schwarz gemeinsam mit dem designierten Superintendenten Michael Simmer vor. Die Feier wurde vom Radio String Quartett musikalisch begleitet.
Bauwerk erfüllt höchste Energiestandards
Am neuen Campus bieten sich optimale Bedingungen für Studium und Lehre, das Bauwerk erfüllt hohe Energiestandards und erreicht mit 1.000 Punkten den klimaaktiv GOLD Standard. Die Campuserweiterung umfasst 23 Laborräume, 140 Büros und 14 Seminarräume, die von IMC Krems, Universität für Weiterbildung Krems und Karl Landsteiner Privatuniversität genutzt werden. Herzstück des Neubaus ist der über drei Gebäude ausgedehnte Zugangsbereich, der gleichzeitig als Verbindung zwischen den Gebäuden der einzelnen Hochschulen fungiert. Bauträger ist die Abteilung Gebäude- und Liegenschaftsmanagement beim Amt der NÖ Landesregierung.
Text in Anlehnung an: Amt der NÖ Landesregierung
Daten und Fakten
• 80.000 Kubikmeter Erde wurden ausgehoben – das entspricht etwa dem Volumen von 1.000 Reisebussen
• 53 Erdsonden wurden gebohrt
• 13.000 Meter Sondenleitungen – das ist 40 Mal die Höhe des Eiffelturmes – wurden gelegt
• 2.800 Tonnen Bewehrung – so schwer sind 5 Airbus A380 – wurden eingebracht
• In das Gebäude flossen 17.500 Kubikmeter Beton
• 984 Fenster wurden eingebaut
• Insgesamt wurden 629.000 Meter Kabel verlegt
• 11.000 Liter Farbe – 73.000 volle Badewannen – wurden an die Wände gestrichen
• 50 Firmen führten die Arbeiten aus
• 200 Personen waren beschäftigt