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Große Ziele in kleinen Schritten

Anlässlich des Internationalen Tages der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft und des Weltfrauentages stellt das IMC Krems Wissenschaftlerinnen und ihre Motive vor. Dieses Mal: Chemikerin und Senior Lecturer Anna Malyshenko, PhD, MSc.
 

Chemikerin Anna Malyshenko auf dem Weg zu nachhaltiger Innovation in der Grünen Chemie.

Die gebürtige Ukrainerin Anna Malyshenko, PhD, MSc kann auf Bachelor- und Master-Studienabschlüsse der Universität in Charkiw, Ukraine, und einen PhD in Chemie an der Nationalen Taras-Schewtschenko-Universität Kiew verweisen. Danach war sie als außerordentliche Professorin an der Medizinischen Universität in Kiew tätig, bevor sie für drei Monate als Post-Doc an die Universität für Bodenkultur Wien/Tulln wechselte. Von dort kam sie an das IMC Krems, wo sie seit 2023 als Senior Lecturer und Wissenschaftlerin am Institut für Angewandte Chemie arbeitet.

Zukunftsbranche Grüne Chemie

Anna Malyshenko arbeitet im Bereich Grüne Chemie, deren Hauptziel es ist, die Erzeugung und Anwendung von gefährlichen Stoffen zu minimieren oder zu vermeiden. In ihrem Forschungsprojekt „Stereoselective Molecular Recognition Materials“ sucht und untersucht sie innovative erneuerbare Rohstoffe, hauptsächlich für die Anwendung im pharmazeutischen Bereich. „Meine Hauptziele sind, die Derivatisierung ihrer Strukturen, optimale Bedingungen für die analytische Trennung zu suchen und molekulare Erkennungsmechanismen zu entwickeln“, erklärt die junge Wissenschaftlerin. Im Fokus bleibt dabei stets der nachhaltige Umgang mit der Umwelt.

Malyshenko stammt aus einer forschungsaffinen Familie – die Eltern sind Mathematiker und Mathematikerin, die Großeltern Radiophysiker und Radiophysikerin. Die IMC-Vortragende wählte die Chemie, weil sie die Wissenschaft ist, die „man nicht nur lernen und im Kopf behalten, sondern auch ‚anfassen‘, in der Natur beobachten kann“. Die Bachelor- und Master-Ausbildungen an der Universität schloss sie jeweils mit Auszeichnung ab, danach arbeitete sie mehrere Jahre in einem wissenschaftlichen Institut im Bereich Nanomaterialien. Während ihrer PhD-Ausbildung absolvierte sie mithilfe eines Stipendiums ein Praktikum in Deutschland, bevor sie an der Medizinischen Universität in Kiew forschte und lehrte. Ihre Position am IMC Krems erlaubt Malyshenko, ihre beiden Leidenschaften – Lehre und Forschung – zu vereinen.

Ein grenzenloser Raum des Wissens

Frauen, die wissenschaftlich tätig sind, kennt Malyshenko aus ihrer Familie, daher sieht sie hier keine Einschränkungen. „Meiner Meinung nach ist die Wissenschaft ein grenzenloser Raum des Wissens, in dem man immer etwas Neues lernen, sich ständig weiterentwickeln und einen Beitrag zur Entwicklung der Gesellschaft leisten kann“, so die Forscherin. Frauen rät sie, immer nach vorne zu schauen und vorwärtszugehen. „Bereichern Sie Ihren ‚Wissenskorb‘ jeden Tag aufs Neue“, so Malyshenko abschließend.

Drei Fragen – drei Antworten:

Warum haben Sie sich für Grüne Chemie entschieden?

Die Arbeit in diesem Bereich fasziniert und ermutigt mich sehr, da jeder Schritt und selbst das kleinste Ergebnis Einfluss auf den nachhaltigen Umgang mit unserer Umwelt hat.

Was bedeutet Ihnen Forschung?

Für mich ist Forschung eine wunderbare Kombination aus Kunst, Kreativität, den grenzenlosen Fähigkeiten unserer Natur und dem Wissen, das darauf abzielt, das Leben der Menschen zu verbessern und neue Möglichkeiten zu entdecken.

Welchen Rat möchten Sie jungen Frauen und aufstrebenden Wissenschaftlerinnen geben?

Erreichen Sie große Ziele mit kleinen Schritten und glauben Sie immer an sich selbst.