Das IMC Krems University of Applied Sciences (IMC Krems) hat sich im Bereich Bioprocess Engineering (Bioprozess- oder Prozesstechnik) als Institution mit herausragender Expertise im Bereich Fermentationstechnologie etabliert. Unter der Leitung von Professor Dominik Schild, der diesen Forschungsschwerpunkt seit über einem Jahrzehnt maßgeblich aufbaut, entwickelt die Hochschule Lösungen, die weit über die österreichischen Landesgrenzen hinaus Anerkennung finden. Die Bioprozesstechnik, die naturwissenschaftliche und ingenieurtechnische Verfahren vereint, bildet am IMC Krems eine stabile Basis für innovative Projekte, die die internationale Biotechnologielandschaft prägen.
Presse
IMC Krems: Spitzenforschung in der Bioprozesstechnik
Bioprozesstechnik: ein Schlüsselbereich für Gesundheits- und Umwelttechnologien
Bioprocess Engineering ist ein interdisziplinäres Forschungsfeld, das die komplexen Mechanismen biologischer Systeme nutzbar macht, um wichtige Produkte wie Medikamente, Nahrungsmittel oder biotechnologische Werkstoffe herzustellen. Am IMC Krems liegt ein Fokus der Forschungsarbeit auf der Fermentationstechnik, einem der zentralen Verfahren zur Produktion biotechnologischer Substanzen. In speziell kontrollierten Umgebungen werden Mikroorganismen – darunter Bakterien und Pilze – so gezüchtet und manipuliert, dass sie gezielt Enzyme, Antibiotika oder komplexere Wirkstoffe produzieren. In Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Roten Kreuz unterstützt diese Forschung etwa die Entwicklung hochpräziser diagnostischer Proteine, die für den Einsatz in der Blutanalytik entscheidend sind.
Diese Proteine fungieren in der Blutdiagnostik als „biologische Filter“, die Medikamentenrückstände binden und damit die Genauigkeit von Bluttests erhöhen. Insbesondere in Labors, die das Österreichische Rote Kreuz betreibt, kommen diese biotechnologischen Innovationen zum Einsatz, um Testergebnisse präziser und zuverlässiger zu machen. „Die zielgerichtete Nutzung von Mikroorganismen eröffnet neue Möglichkeiten für medizinische Diagnostik und Therapie“, erklärt Schild. Die Entwicklung dieser Technologien stellt einen entscheidenden Schritt für die moderne Labormedizin dar und erhöht die Sicherheit und Zuverlässigkeit in der Gesundheitsvorsorge.
Nachhaltige Ressourcenrückgewinnung durch Biosorption
Neben dem medizinischen Bereich widmet sich die IMC-Forschungsgruppe intensiv der Analyse umweltfreundlicher Technologien, insbesondere der Ressourcenrückgewinnung aus Abfallprodukten. Hierbei steht die sogenannte Biosorption im Mittelpunkt: ein Verfahren, das es ermöglicht, wertvolle Metalle wie seltene Erden durch den Einsatz biologischer Materialien wie Algen oder Pilze aus wässrigen Lösungen zu gewinnen. Diese Technologie bietet nachhaltige Lösungen für das Problem der seltenen und teuren Metalle, die in der modernen Elektronik unverzichtbar sind.
Durch Biosorption könnte beispielsweise Elektronikschrott – darunter ausgediente Mobiltelefone und Computer – gezielt behandelt werden, um Metalle, die für die Entwicklung moderner Technologien notwendig sind, umweltschonend und kosteneffizient zurückzugewinnen. „Die Biosorption könnte eine Schlüsselrolle für die Kreislaufwirtschaft einnehmen, indem sie eine nachhaltige Alternative zu konventionellen Gewinnungsmethoden bietet“, betont Professor Schild.
Weitreichende Zukunftsperspektiven für Gesundheit und Umwelt
Die Forschungskompetenz des IMC Krems zeigt das enorme Potenzial der Bioprozesstechnik, tiefgreifende Veränderungen sowohl im Gesundheitssektor als auch im Umweltbereich anzustoßen. Durch den intensiven Einsatz modernster biotechnologischer Verfahren trägt das IMC Krems dazu bei, die Produktion medizinischer Diagnostiksubstanzen zu revolutionieren und zugleich wertvolle Materialien aus Abfällen zurückzugewinnen – und dies auf umweltschonende Weise.
Mit fortschreitender Forschung in Krems werden die Möglichkeiten, durch Bioprocess Engineering in Medizin, Diagnostik und Ressourcennutzung neue Standards zu setzen, weiter ausgebaut. Die Forschungsschwerpunkte des IMC Krems schaffen neue Perspektiven und machen die Hochschule zu einer internationalen Vorreiterin.