Ratgeber

Matura / Abitur – was nun?

So können Sie in Österreich ein Studium beginnen

Sie haben die Matura in der Tasche? Oder das Abitur, wie es in Deutschland heißt. Glückwunsch! Dann denken Sie jetzt vielleicht darüber nach, ein Studium zu beginnen. Gute Idee. Wir zeigen Ihnen hier, welche Hochschulformen es in Österreich gibt, und was es für die Zulassung braucht.

Studierende
Sie denken darüber nach, ein Studium zu beginnen? Gute Idee. Wir zeigen Ihnen hier, welche Hochschulformen es in Österreich gibt, und was es für die Zulassung braucht.

Österreich: offener Hochschulzugang ohne Numerus Clausus 

Mit einem positiven Matura- oder Abi-Zeugnis können Sie ein Studium an einer österreichischen Hochschule beginnen. Welche Noten dabei im Zeugnis stehen, hat für die Aufnahme hier keine Relevanz. Anders in Deutschland, wo an öffentlichen Universitäten der Numerus Clausus gilt. Das heißt, dass deutsche Unis einen gewissen Notendurchschnitt fordern für einen Studienplatz. In Österreich ist das nicht so.

Zugangsbeschränkungen & Aufnahmeverfahren

In manchen Studiengängen, die in Österreich besonders nachgefragt sind, muss man einen Aufnahmetest machen – das gilt zum Beispiel für Humanmedizin oder Psychologie. Fachhochschulen suchen ihre Studierenden im Rahmen eines mehrstufigen Aufnahmeverfahrens aus. Der Grund dafür: Auf FHs sind die Gruppen kleiner, es gibt weniger Studienplätze pro Studiengang. 

Studieren in Österreich

•    Kein Numerus Clausus
•    Grundsätzlich: freier Hochschulzugang
•    Aufnahmetests in manchen Studiengängen
•    Mehrstufiges Aufnahmeverfahren an FHs

Diese Hochschul-Formen gibt‘s

Seit 1993 können Sie in Österreich nicht nur an einer Universität studieren, sondern auch an Fachhochschulen. Plus: Man kann in Österreich auch an einer Pädagogischen Hochschule oder einer Privatuniversität studieren. Was können Sie da erwarten? Hier kommen die wichtigsten Infos zu den vier Typen im Überblick.

•    Öffentliche Universitäten: An Unis gibt es das größte Studienangebot. Generell ist der Zugang offen – das heißt, man kann inskribieren, ohne ein Auswahlverfahren zu durchlaufen. Ausgenommen sind manche Studiengänge mit Aufnahmetests. An Universitäten hat in der Regel die Forschung einen besonders hohen Stellenwert. Studiengänge sind eher theoretisch ausgerichtet, so kann man sehr tief in das gewünschte Thema eintauchen. 
•    Fachhochschulen legen ihre Studiengänge praxisnahe an. Mittlerweile gibt es in Österreich mehr als 700 verschiedene, viele davon in den Bereichen Wirtschaft, Life Sciences, Gesundheit, Medien und Technik. Die Studienplätze an FHs sind limitiert. Deshalb gibt es Bewerbungs- und Aufnahmeverfahren.
•    Pädagogische Hochschulen (PH) bilden künftige Lehrerinnen und Lehrer für Volksschule, Neue Mittelschule und Sonderschule aus. Sie sind in vielen Bereichen gleich organisiert wie Universitäten und Fachhochschulen. Bevor man ein Studium an einer PH starten kann, muss man ein Aufnahmeverfahren und eine Eignungsberatung absolvieren. Das soll sicherstellen, dass man für den Beruf als Pädagogin oder Pädagoge geeignet ist. 
•    Privatuniversitäten & Privathochschulen können ihre Zugangsbestimmungen und Studiengebühren in beliebiger Höhe festsetzen. Sie sind der kleinste und auch jüngste Teil des österreichischen Hochschulsystems. Wer sich für ein Studium interessiert, informiert sich am besten möglichst früh über Förderungen und Zugangsbestimmungen, da sich die Zulassungsbedingungen von denen der öffentlichen Universitäten unterscheiden.

Was kostet studieren in Österreich?

Ob und in welcher Höhe Studierende pro Semester Beiträge zahlen müssen, hängt von der Staatsbürgerschaft, der Hochschule und davon ab, wie lange Sie bereits studieren. Hier finden Sie eine grobe Übersicht für die verschiedene Hochschulformen:

•    An öffentlichen Universitäten und Pädagogischen Hochschulen zahlen Sie einen Studienbeitrag in Höhe von 363,36 Euro pro Semester – aber nur, wenn Sie die vorgesehene Studienzeit um mehr als zwei Semester überschritten haben. Das gilt für ordentliche Studierende mit der Staatsangehörigkeit eines EU- oder EWR-Staates. Es gibt etliche Ausnahmen und Gründe für den Erlass der Studiengebühren.
•    An den meisten Fachhochschulen zahlen sie ab Studienbeginn pro Semester einen Studienbeitrag von 363,63 Euro. Das gilt für österreichische Studierende, EU- bzw. EWR-Bürger*innen und Gleichgestellte. Angehörige aus Drittstaaten zahlen höhere Studienbeiträge. 
•    Privatuniversitäten setzen ihre Studienbeiträge selbst fest. Sie liegen in der Regel über den Beiträgen an öffentlichen Universitäten.

Zusätzlich zum Studienbeitrag wird von der Österreichischen Hochschüler*innenschaft (ÖH) ein Studierendenbeitrag eingehoben. Er liegt im Studienjahr 2023/2024 bei 22,70 Euro.

Sie haben noch Fragen? Wir beantworten sie gerne persönlich, per Telefon oder Mail.

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