Presse
Metallrecycling als Zukunftschance
Recycling von Rohstoffen ist eine der wichtigen Herausforderungen unserer modernen Gesellschaft. Im neuen Forschungsprojekt „EvoFerm“ entwickelt ein Forschungsteam der IMC FH Krems in der Forschungsrichtung Bioprocess Engineering gemeinsam mit dem IST Austria (Institute of Science and Technology Austria) eine neuartige Methode, um verschiedene Mikroorganismen resistent gegen hohe Metallkonzentrationen zu machen.
Die Forschungsarbeit konzentriert sich speziell auf die Rückgewinnung von Metallen auf biotechnologischem Weg, also durch Mikroorganismen, die diese aufnehmen, sodass sie abgetrennt und aufkonzentriert werden können. Dieser Prozess wird als Biosorption bezeichnet.
Turbo für die Evolution von Mikroorganismen
Die IMC FH Krems hat bereits in ihrer Forschung und auch in Projekten Vorarbeiten zum Recycling von Metallen auf biotechnologischem und damit umweltfreundlichem und nachhaltigem Weg sammeln können. Diese seltenen Erden sind in Elektronikgeräten in geringer Menge vorhanden. Da die Anzahl der in Verwendung befindlichen elektronischen Geräte aber stetig steigt, wird die Nachfrage nach diesen Elementen immer dringlicher. Die Technologien sind bereits jetzt von großer Bedeutung, in Anbetracht der Notwendigkeit der Rückgewinnung von Rohstoffen werden sie mit Sicherheit noch weiter im Aufwind bleiben.
Eine große Schwierigkeit bei der Entwicklung einer Metallrecycling-Technologie ist, dass die Metalle, die zurückgewonnen werden sollen, ab einer bestimmten Konzentration toxisch auf die Mikroorganismen wirken. Dadurch ist eine auf dieser Idee basierende Methode eingeschränkt. Zur Lösung dieses Problems verfolgen die Partner in diesem Projekt den Ansatz, bereits für Recycling ausgewählte Mikroorganismen durch ein neu entwickeltes System resistenter gegen hohe Konzentrationen von Metallionen zu machen. Dieser Ansatz basiert auf einer am IST Austria entwickelten Methode, in der in einem Multifermenter-System Mikroorganismen schrittweise immer höheren Konzentrationen bestimmter Metalle ausgesetzt werden. So können Stämme herangezüchtet werden, die nicht gentechnisch verändert wurden, aber einer Art beschleunigter Evolution unterworfen wurden. Solche Stämme wären bestens für Recycling und nachhaltige Technologien geeignet.
Die Arbeit des Projektteams, bestehend aus Dominik Schild, Wadih Rassy, Doris Ripper, Barbara Entler, Dana Mezricky, Georg Sixta und Uwe Rinner, zielt mit ihrem Forschungsthema der nachhaltigen und umweltfreundlichen Rückgewinnung von Metallionen sowohl auf eine Verbesserung des Energie- als auch des Ressourcenverbrauchs ab.