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Vom Hörsaal zum grünen Zukunftsmacher
Fotocredit: NLK Pfeffer
Florian Dutzler entdeckte während seines Masterstudiums „Digital Business Innovation and Transformation“ wie eine scheinbar kleine Idee mit der richtigen Unterstützung in Bewegung kommen kann. Mit seinen Teamkolleginnen und -kollegen Barbara Dutzler und Florian Dokal entwickelte er unter dem Titel „Projekt Sunny“ eine kompostierbare Alternative zu Styropor. Was im IMC Pre-Incubator in Krems startete, wurde erst kürzlich im Rahmen eines Besuches der niederösterreichischen Landeshauptfrau Mikl-Leitner am accent Makerspace in Tulln gepitcht.
Was hat dich während deines Studiums dazu inspiriert, ein eigenes nachhaltiges Unternehmen zu gründen (obwohl die Gründung noch aussteht)?
Ursprünglich war es ein Zufall. Im Jahr 2022 entdeckte meine Frau beim Spaziergang entlang eines Sonnenblumenfeldes in unserem Wohnort „Styropor-Müll“ am Straßenrand - später stellte sich heraus, dass es tatsächlich Reste der Sonnenblumen waren. Wir dachten: „Das ähnelt Styropor. Könnte man daraus vielleicht Bio-Styropor machen?“ Kurz darauf nahmen wir die Idee mit zu einem Ideation Workshop am IMC, ohne große Erwartungen. Dort wurden wir ermutigt, die Idee im Pre-Incubator Programm von accent und IMC weiterzuverfolgen. Seitdem läuft unser Projekt Sunny.
Was ist das Ziel von "Projekt Sunny" und worum geht es?
Wir streben eine grüne Alternative zu aktuellen Verpackungen und Dämmstoffen an. Jeder kennt das Problem: Wenn Styropor bricht, verteilen sich Tausende kleiner Kügelchen, die über 500 Jahre zum Abbau benötigen. Wir glauben, dass es besser geht. Deshalb entwickeln wir ein kompostierbares Material, das nach der Verwendung einfach in den Biomüll gelangen kann.
Wie gelingt es dir, die Anforderungen deines berufsbegleitenden Masterstudiums mit den Herausforderungen der Unternehmensgründung zu vereinbaren?
Der entscheidende Unterschied ist das Konzept des „Purpose“. Es motiviert, wenn man das Gefühl hat, Teil der Lösung und nicht des Problems zu sein. Es ist inspirierend, einer Idee Leben einzuhauchen und sie mit einem Team praktisch umzusetzen. Das erlebt man hautnah in einem Startup.
Welche Rolle spielt dein Studium am IMC Krems bei der Entwicklung deines Unternehmens und deiner unternehmerischen Fähigkeiten?
Das Forum und die Unterstützung, die wir zur Ideenentwicklung erhielten, waren entscheidend. Die Werkzeuge, die wir in den Lehrveranstaltungen erlernt haben, bildeten den idealen theoretischen Hintergrund, um sie praktisch anzuwenden. Diese Kombination aus Theorie und Praxis hat uns enorm geholfen.
Welche Hindernisse hast du als „studentischer Entrepreneur“ erlebt und wie bist du damit umgegangen?
Die größte Herausforderung war definitiv das Zeitmanagement. Mit einem anspruchsvollen Job und einem berufsbegleitenden Studium fließt viel Energie in andere Lebensbereiche. Eine wichtige Komponente, um alles zu bewältigen, war die Unterstützung und das Verständnis im privaten Umfeld. Manchmal muss man auch Abstriche machen, um alles unter einen Hut zu bringen. Aber der Fokus auf das Wesentliche war einer der wichtigsten Punkte, den ich in den letzten zwei Jahren gelernt habe.
Wie integrierst du Nachhaltigkeit nicht nur in dein Start-up, sondern auch in deine persönliche und berufliche Philosophie?
Ich lebe nach dem Motto: „Mach die Welt ein bisschen besser“. Dies setze ich sowohl privat als auch beruflich um - sei es durch den Verkauf von Gebrauchtwaren, das Pendeln mit dem Klimaticket, das Upcycling von Möbeln oder den Anbau von eigenem Gemüse. Auch beruflich hatte ich die Möglichkeit, das Thema Nachhaltigkeit im Controlling voranzutreiben.
Welchen Rat würdest du anderen Studierenden geben, die davon träumen, während ihres Studiums ein eigenes Unternehmen zu gründen?
Einfach machen! Es wird Momente geben, in denen du dich fragst, warum du dir das antust. Aber die Lernerfahrung, die du dabei gewinnst, ist unbezahlbar. Wenn du das Richtige gefunden hast, wirst du merken, wie sehr dich deine Idee vorantreibt.
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