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Weltfrauentag: Starke Frauen am IMC Krems
Am 8. März wird der Internationale Weltfrauentag gefeiert – ein guter Anlass, um Stimmen einzufangen, die zeigen, wie Gleichbehandlung am IMC Krems angestrebt wird.
Gleichbehandlung in Lehre, Forschung, Arbeit
Das IMC Krems hat in seinem Gender Equality Plan Grundsätze für die Gleichbehandlung und Förderung von Frauen festgelegt. Gezielte Frauenförderung ist Teil der DNA der Fachhochschule. „In Österreich gibt es nach wie vor mehr Männer in der Wissenschaft als Frauen, obwohl unter Studierenden die Frauenquote bereits seit Längerem über 50 % liegt“, sagt Geschäftsführerin Mag.a Ulrike Prommer. „Wir wissen, dass zum Beispiel Kinderbetreuung im Kontext mit einer erforderlichen hohen Mobilität gerade zu Beginn einer Forschungskarriere ein großes Problem darstellen kann, weil leider immer noch der Großteil der Kinderbetreuung an den Müttern hängt.“ Andererseits gibt es auch zahlreiche Belege dafür, dass Frauen in der Wissenschaft weniger Anerkennung erhalten als ihre männlichen Kollegen. „Am IMC Krems wollen wir aufzeigen, dass es auch anders geht. Wir haben Gender Equality fest in unseren Werten und Zielen verankert und leben diese Prämisse in unserer täglichen Arbeit“, so Prommer. Um die Leistungen der Mitarbeiterinnen sichtbar zu machen, werden diese zum Beispiel in regelmäßigen Abständen auf der Webseite hervorgehoben. Auch eine regelmäßige Schulung der Mitarbeitenden ist wichtig, um sie für Gender und Diversity zu sensibilisieren.
Prof.(FH)in Dr.in Barbara Entler vom Institut für Biotechnologie sieht den kritischen Punkt noch immer in der Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zudem seien akademische Forschungsprojekte befristet und internationale Erfahrungen gefordert. „Es ist uns wichtig, erfolgreiche Forscherinnen aus Academia und Industrie als Vortragende zu integrieren“, so Entler. Sie können zudem als Role Models fungieren.
Unter Studierenden ist der Frauenanteil hoch – er liegt derzeit insgesamt bei 65 %. „Wir haben in 20 von 22 Studiengängen aktuell mehr weibliche als männliche Studierende, das betrifft auch einige MINT-Studiengänge“, bestätigt Geschäftsführerin Mag.a Ulrike Prommer. Das ist in Bezug auf den wissenschaftlichen Nachwuchs und zukünftige Arbeitskräfte natürlich sehr erfreulich. „Wir sehen auch in den Abschlussarbeiten, dass die Themen Gender und Diversity unsere Studierenden interessieren“, ergänzt Prommer.
Arbeitgeber mit Anliegen
Victoria Englmaier, MSc, BSc ist am IMC Krems für Gender und Diversität verantwortlich und erklärt, wie Gleichbehandlung in Personalfragen gelöst wird: „Am IMC Krems gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Arbeitszeitmodellen und Homeoffice-Vereinbarungen, die sich an die Bedürfnisse der Mitarbeiter*innen anpassen. Besonders für Personen mit Betreuungs- oder Pflegeverpflichtungen ist das ein großer Vorteil. Zudem ist es auch für Führungskräfte möglich Teilzeit zu arbeiten – das ist mit ein Grund, warum auch auf Ebene der Führungskräfte ein hoher Frauenanteil gegeben ist.“ Selbstverständlich werden auch Väter dazu ermutigt und unterstützt, in Karenz zu gehen oder ihre Arbeitsstunden zu reduzieren. Als familienfreundliches Unternehmen übernimmt das IMC Krems eine einmalige finanzielle Unterstützung für Kinderbetreuung nach dem Karenzurlaub, um einen Betreuungsplatz für das Kind zu organisieren.
„Wir unterstützen selbstverständlich all unsere Mitarbeitenden. Dies betrifft eine Vielzahl von Arbeitszeitmodellen, die Möglichkeit von Homeoffice und das Angebot von Kinderbetreuung in den Ferien und an schulfreien Tagen. Wir nutzen zudem Maßnahmen, um die Mobilität unserer Mitarbeitenden zu unterstützen, zum Beispiel durch Staff Mobility, bei der unsere Lehrenden an internationalen Hochschulen unterrichten oder unsere Mitarbeitenden sich weiterbilden können, ohne dafür für mehrere Monate in ein anderes Land ziehen zu müssen. Außerdem bieten wir unseren Mitarbeitenden unterschiedliche Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten an, auch im Bereich Gender und Diversity. Der hohe Frauenanteil und die großartige Arbeit unserer Mitarbeiterinnen sind für uns eine Bestätigung, dass sich diese Förderung auszahlt“, ist Geschäftsführerin Prommer überzeugt.
Prof.(FH)in Denise Kleiss, MSc, MBA, BA ist Professorin am Department of Business und bestätigt, dass die Vereinbarkeit von Karriere und Familie am IMC Krems funktioniert: „Ein Beruf, bei dem man nicht nur viel Zeit im Hörsaal verbringt, forscht und im Ausland reist und lehrt, sondern sich auch um die Familie kümmert, erfordert großes Engagement und Entschlossenheit. Arbeit und Familie sind von zentraler Bedeutung für unser tägliches Leben und es ist wichtig, ein gutes Gleichgewicht zu finden, um die Zeit so einzuteilen, dass wir in unserem Beruf erfolgreich sind und auch Zeit für die Familie haben.“
Gender und Diversität im Alltag
Katharina John, Absolventin des Studiengangs Gesundheits- und Krankenpflege, sieht eine Gleichstellung über das Frauenthema hinaus: „Das, was mich am IMC Krems am meisten überzeugt hat, war, dass alle gefördert wurden. Es ist egal, welchem Geschlecht man sich zugehörig fühlt, man wird dort nicht als Mann oder Frau wahrgenommen, sondern als Mensch. Die Bildungseinrichtung gibt allen die gleiche Chance sich weiterzuentwickeln, zu forschen, Teil der IMC Familie zu werden – alle werden gehört und gesehen.“
Beim Gender und Diversity Award wird die Gender- und Diversitätskompetenz in der Lehre ausgezeichnet. „Konkret geht es darum, wie Gender- und/oder Diversitätsthemen in der Lehrveranstaltung eingebaut sind und wie sichergestellt wird, dass die Leistungsbeurteilung auf entsprechende Kompetenz abzielt“, erläutert Englmaier. Die Bewertung der Einreichungen erfolgt durch eine Jury, die mit internen und externen Personen besetzt ist. Die Gewinner*innen werden am 5. Mai 2023 im Rahmen einer Preisverleihung ausgezeichnet.
Gleichstellung als hehres Ziel
Zu den Maßnahmen, die am IMC Krems gesetzt werden, um Gleichstellung anzustreben, zählen außerdem im Rahmen der Initiative „Family Matters“ Kinderbetreuungsangebote, etwa in den Ferien, Hebammenberatung, Stillzimmer, eine Spielkiste für kleine Besucher*innen, Wickeltische, Wiedereinstiegsprogramme, Bildungskarenz oder auch ein umfangreiches Aus- und Weiterbildungsangebot.
Darüber hinaus stellen laufende Gender- und Diversity-Schulungen sicher, dass das Thema in den Köpfen der Mitarbeiter*innen, Lehrenden und Forschenden fest verankert ist. Der Gender & Diversity Beirat wurde bereits 2019 gegründet, evaluiert Maßnahmen, implementiert neue und steht bei Personalfragen unterstützend zur Verfügung. 2013 wurde die Charta der Vielfalt, eine freiwillige Verpflichtung zur Wertschätzung gegenüber allen Mitgliedern der Gesellschaft, unterzeichnet. Gestützt werden die Bemühungen zudem durch das Audit hochschuleundfamilie, durch das Gütesiegel equalitA oder auch durch eine Zero-Tolerance-Policy im Hinblick auf sexualisierte und geschlechtsbezogene Gewalt.
„Gender und Diversität werden am IMC Krems intersektional betrachtet“, sagt Englmaier. „Dies ermöglicht es zu überprüfen, wer von welchen Maßnahmen profitiert und welche impliziten Werte und Normvorstellungen möglicherweise reproduziert werden. Gender und Diversity sollen als Querschnittsthemen in alle Unternehmensbereiche und -ebenen in Academia und Hochschulservices, bei Studierenden sowie Mitarbeitenden gleichermaßen einfließen, um die Partizipation für alle Angehörigen der Fachhochschule zu ermöglichen.“
„Da Gender- und Diversitätskompetenz für die Problemlösung gesellschaftlicher Herausforderungen absolut notwendig ist, sind wir stolz, dass unsere Studierenden und Mitarbeitenden hier einen wertvollen Beitrag leisten. Denn Tage wie der Internationale Frauentag zeigen leider auf, dass es immer noch notwendig ist, auf strukturelle Hürden, mit denen Frauen konfrontiert sind, hinzuweisen. Wir als IMC Krems haben es uns jedenfalls zur Aufgabe gemacht, weiterhin für die Gleichstellung der Geschlechter einzutreten“, so Ulrike Prommer abschließend.