Presse
Würdigungspreise für studentische Spitzenleistungen
IMC Biotechs sind bereit für die Forschungswelt
Teresemary Thondanpallil hat sich in ihrer Masterarbeit „Pharmacological Inhibition of CDK6 and epigenetic modulators in AML in vitro models” mit einem CDK-Inhibitor und epigenetischen Modulatoren im Zellzyklus von AML-Zellen beschäftigt, die die Zellteilung und -vermehrung stoppen können. Akute myeloische Leukämie (AML) ist die häufigste Form von Blutkrebs. Studien haben gezeigt, dass der Auslöser von AML eine bösartige Entartung von Stammzellvorläufern der myeloischen Linie ist, die durch genetische Veränderungen verursacht wird. Cyclin-abhängige Kinase 6 (CDK6) ist in AML-Zellen hochreguliert, beeinflusst die epigenetische Landschaft und somit die Entwicklung von Zellen. Eine Veränderung der CDK6-Kinase-Aktivität hat daher eine Wirkung auf die epigenetischen Modulatoren, die letztendlich zur AML führt. Ziel der Masterarbeit war es herauszufinden, ob eine Hemmung von CDK6 durch das Arzneimittel Palbociclib und epigenetische Modulatoren Einfluss auf die AML-Zellen hat. „Die Kombination von Palbociclib und epigenetischen Medikamenten in der Behandlung zeigte synergistische Wirkungen durch die Hemmung von Wachstum und Vermehrung der AML-Zellen“, so Thondanpallil. Die Forscherin freut sich besonders darüber, dass mithilfe einfacher Labormethoden spannende Ergebnisse erzeugt werden konnten, die künftig die Behandlung von AMP-Patientinnen und -Patienten verbessern könnten.
Den Würdigungspreis bezeichnet sie als größte Anerkennung, die sie in ihrer Studienzeit erhalten hat. „Dieser Preis ist sowohl für mich als auch für zukünftige Biotechs die Bestätigung, dass wir als Biotechs der IMC FH Krems bestens für die medizinische und pharmazeutische Welt vorbereitet sind“, ist Thondanpallil überzeugt. Die Wissenschaftlerin hat sowohl den Bachelor als auch den Master in Medical and Pharmaceutical Biotechnology an der IMC FH Krems mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen. Von der Zellforschung über die Entwicklung von Medikamenten und wie sie von pharmazeutischen Unternehmen auf den Markt gebracht werden bis hin zu biochemischen Reaktionen im Körper war sie fasziniert von Chemie und Biologie und daher Biotechnologie das ideale Studium. Seit August 2022 arbeitet sie als Forscherin in Manchester, Großbritannien, in einem Unternehmen, das unter anderem diagnostische Technologien anbietet.
Transformation von Sozialunternehmen in Richtung Degrowth
„Fortschritt durch Rückbesinnung oder Business as usual? Eine Analyse österreichischer Sozialunternehmen bezüglich ihrer Ausrichtung gemäß den Prinzipien eines Degrowth-Unternehmens“ lautet der Titel der Masterarbeit von Cora Dearing im Studiengang Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement an der IMC FH Krems. Der anthropogene Klimawandel und drohende Umweltkatastrophen führen derzeit zu einem Aufschwung in der Forschung rund um alternative Wirtschaftskonzepte. Ein solches Konzept lässt sich im Degrowth finden: Hier soll im Rahmen eines qualitativen Wandels eine radikale politische und ökonomische Neuorganisation stattfinden. Durch eine gerechte Verringerung von Produktion und Konsum wird darin letztendlich eine auf Lebensqualität und zwischenmenschliche Beziehungen fokussierte Gesellschaftsform innerhalb der ökologischen Grenzen erreicht. Notwendig sind dafür Degrowth-Unternehmen, für die beispielsweise Sozialunternehmen gute Voraussetzungen mitbringen.
Dearing hat in ihrer Arbeit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Sozialunternehmen befragt. „Bisher war unklar, inwiefern Sozialunternehmen die Voraussetzungen für eine Transformation zu Degrowth-Unternehmen nutzen und eine derartige Entwicklung bereits anstreben“, so Dearing. Dabei stellte sich heraus, dass parallel zu einer Entwicklung in Richtung Degrowth auf der Unternehmensebene eine multidimensionale, sozioökonomische Transformation stattfinden muss, um insgesamt einen gerechten Übergang zur konkreten Utopie Degrowth zu ermöglichen. Hindernisse für eine vollständige Transformation seien das aktuelle kapitalistische Wirtschaftssystem, fehlendes Commitment zu ökologisch-orientierten Maßnahmen in der Politik und die Kooperationsbereitschaft der Bevölkerung.
„Dass eine Arbeit zu einem alternativen Wirtschaftskonzept wie Degrowth ausgezeichnet wird, halte ich für ein wichtiges Zeichen: Im Streben nach einer lebenswerten Zukunft auf unserem Planeten wird eine sehr kritische Reflexion des aktuellen Wirtschaftssystems unvermeidbar sein“, freut sich Dearing über den Würdigungspreis. Cora Dearing hat sich nach ihrem Bachelor-Studium Tourismusmanagement für den berufsbegleitenden Master-Studiengang Umwelt- und Nachhaltigkeitsmanagement an der IMC FH Krems entschieden, der sie vor allem durch den Mix aus Naturwissenschaften und Wirtschafts- und Kommunikationslehre begeistert. Sie arbeitet heute beim VCÖ - Mobilität mit Zukunft und ist verantwortlich für den VCÖ-Mobilitätspreis und Fortbildungsveranstaltungen rund um nachhaltige Mobilität.